Der Einsatz von Stärkeprodukten bei der Papierherstellung ist die mengenmäßig größte technische Anwendung. Beginnend von nativen und modifizierten, über die enzymatisch aufbereiteten bis hin zu den kationisch und/oder anionisch substituierten Stärken reicht die Palette an verwendeten Produkten.
Der zunehmende Einsatz von Altpapier bzw. Recyclingfasern und die ständig steigende Papiermaschinengeschwindigkeit führt zu enormen Entwicklungsanstrengungen der traditionellen Stärkeindustrie, um die bestehenden Produktkonzepte laufend an die neuen Anforderungen anzupassen. Auf Grund der bereits weit ausgereizten Möglichkeiten sind dabei nur mehr geringe Optimierungserfolge zu erwarten.
Ein neuer Entwicklungsansatz ausgehend vom Lösungszustand partiell retrogradierter Stärke könnte zu einem wesentlichen Entwicklungsfortschritt vergleichbar zum Einsatz von nanotechnologischen Verfahren führen.
Zahlreiche Probleme der Papierherstellung durch den Altpapiereinsatz würden durch den Ersatz von Ladungswechselwirkungsmechanismen durch reine Polymerwechselwirkungen vermieden. Die Spirale des immer weiter steigenden Bedarfs an Additivchemikalien könnte somit unterbrochen werden.